Der Russland-Ukraine Krieg und die humanitären und kulturellen Folgen

11. April 2022

„Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine Zeitenwende“ so Bundeskanzler Olaf Scholz. Ganz Europa blickt solidarisch mit spürbarer Angst auf die Ukraine, dieser Angriff ist die größte europäische humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Der europäische Zusammenhalt ist sichtbar, die Leute sehen ihre Zukunft mit dem Schicksal der Ukrainer verbunden, und helfen auf eine ganz fundamentale, menschliche Art.

Während im Sommer 2015 eine politische Einigung darüber beschlossen wurde, keine Menschen auf der Flucht aufzunehmen, nahm die Slowakei in drei Wochen 250.000 Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Finnische Privatleute kaufen in Helsinki Schutzwesten und Helme, um diese anschließend in die Ukraine zu schicken. Agnieska Holland, polnische Regisseurin äußerte: „Während Grenzschützer den ukrainischen Kindern Teddybären in die Hände drücken, werden die anderen Kinder an den Grenzzaun gedrückt.“[1]

Die „Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten“ schildert, dass „Jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig, welchem Volke es gehört, [bedeute] eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit.“

Die Kulturgüter in der Ukraine bewegen gerade die Unesco, sowie zahlreichen internationalen Kultureinrichtungen. Sie starteten mehrere Initiativen zum Schutz der Kulturstätten und -güter, wie das Einrichten eines Satelliten-Überwachungssystems wichtiger ukrainischer Stätten, Denkmäler und die Bekämpfung des illegalen Handels von Objekten aus geplünderten Kirchen und Museen.

Die aktuelle Kriegssituation spaltet und vereint die Kulturschaffenden zugleich und stellt die Kultur vor neue Herausförderungen. Neben der neuen Aufstellung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik stehen humanitäre und kulturelle Fragen im Vordergrund. Brauchen wir eine neue kulturelle Ausrichtung angesichts der kriegerischen Bedrohung? Wie sollte die kulturelle Zeitenwende aussehen?

Über diese und andere Aspekte spreche ich am 11. April um 19h30 Berliner Zeit mit den Landtagsabgeordneten Josef Neumann Mitglied im Ausschuss für Europa und Internationales und Andreas Bialas Kulturpolitischer Sprecher im NRW Landtag.

 

[1] ZDFheute, am 02.04.2022, um 17:21

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Hanaa Malallah
Chair
2011

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